Im Anschluss an den ersten Weltkrieg wütete in Europa eine Pandemie ungeahnten Ausmaßes. In den Jahren 1918 bis 1920 kam die „Spanische Grippe“ in drei Wellen über die Menschheit. Je nach Schätzung forderte sie zwischen 20 und 100 Millionen Menschenleben. Sie brachte damit weit mehr Tote hervor als die vorangegangene Schlächterei in den Gräben. Aber anders als der Krieg waren nicht vor allem Soldaten die Opfer, es starb die Zivilbevölkerung.
Die spanische Grippe brachte das gesellschaftliche Leben in Europa und den USA zum fast vollständigen Erliegen. Auch damals trugen die Menschen Mundschutz, hielten sich voneinander fern, vermieden das Zusammensein mit anderen, Restaurants und Trinkhallen blieben geschlossen. Selbst wenn die Verhältnisse damals um ein Vielfaches erbärmlicher und armseliger waren, die Parallelen zu heute sind sehr offensichtlich.
Aber als die Pandemie endlich vorüber war, begannen die „Roaring Twenties".
Geschichte wiederholt sich
Leider muss man häufig sagen, hoffentlich aber in diesem einen Fall. Wenn Corona vorüber gegangen ist, wird es sicher nicht zu den Exzessen kommen, die vor exakt 100 Jahren über ein Jahrzehnt hinweg Teil der gesellschaftlichen Normalität waren.
Doch wie schon damals sehnen sich auch heute die allermeisten Menschen nach dem, was sie immer als Selbstverständlichkeit hingenommen haben: die Nähe zu anderen Menschen, das Zusammensein, das sorglose Treffen an öffentlichen Orten, der Drink an der Bar, das Essen im Restaurant, das Lachen in der Runde, die Freude an der Geselligkeit.
In unserem Unternehmen sind so ziemlich „alle“ vertreten. Alleinstehende, in Partnerschaft lebende, Geschiedene, Verheiratete, mit Kindern und ohne Kinder, die Altersspanne reicht von 25 bis nahe 60 Jahre. Was uns aber eint (neben anderem, übrigens) ist ein simpler Wunsch: Wir alle wollen wieder raus! Und wir alle haben beschlossen, dass uns die Küche zuhause wesentlich seltener sehen wird!
Jeder von uns freut sich darauf, sein Geld in die Gastronomie zu tragen. Nicht nur, weil wir die Gastronomie lieben, sondern weil sie Teil der Lebensführung ist. Wir schätzen die Gastronomie heute sogar noch mehr, weil wir erfahren haben, wie das Leben ohne sie aussieht. Und der Freundeskreis eines jeden von uns denkt exakt genauso. Jeder verspürt die gleiche Gier in sich.
Die nächsten Monate werden nicht leicht werden
Durch Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen haben Sie aber hoffentlich für die Liquidität gesorgt, die Sie ins Frühjahr tragen wird. Mit der wärmeren Jahreszeit werden Sie wieder Ihre Terrassen und Schanigärten eröffnen, im Sommer werden die Impfungen größere Schichten der Bevölkerung erreicht haben und wenn kein Blödsinn passiert, werden nächstes Jahr um diese Zeit Abstandsregeln und Einschränkungen der Geschichte angehören.
Dann brechen mit den „Goldenen Zwanzigern“ dieses Jahrhunderts vielleicht nicht erneut zehn Jahre des ungebremsten Vergnügens an, aber die Chancen stehen gut, dass Ihre Umsätze besser sein werden, als sie jemals waren.
Nutzen Sie die nächsten Monate, um sich neu und besser „aufzustellen“, seien Sie zuversichtlich und vor allem: Bleiben Sie in der Zwischenzeit gesund!
Wir wünschen Ihnen schöne Festtage mit Ihren Familien und einen guten Rutsch in ein Neues und sicherlich besseres Jahr.
Mit herzlichen Grüßen
Das gesamte Team von Pentacode