Die Autonomie unserer Mitarbeiter fördern

Jede Art von Aufgabe kann so gestaltet werden, dass sich Mitarbeiter in der Ausführung autonomer fühlen - sogar der Tellerwäscher.

„Freiheit ist nicht Freiheit, zu tun was man will, sie ist die Verantwortung, das zu tun, was man tun muss“

Yehudi Menuhin

Das ein Tellerwäscher seinen Arbeitsalltag selbstbestimmt erlebt, scheint manchen absurd. Wir glauben aber fest, dass wir als Arbeitgeber die Fähigkeit haben den Alltag all unserer Mitarbeiter so zu gestalten, dass sie zumindest zum Teil autonom und motiviert arbeiten können! Den Tellerwäscher als Sinnbild einer unersetzlichen aber monotonen Stelle verwenden wir deshalb für alle folgenden Beispiele.

Nachdem wir im letzten Artikel über die vielseitigen Vorteile autonomerer Mitarbeiter geschrieben haben und warum selbstbestimmtes Handeln beträchtlich zum Unternehmenserfolg beitragen kann, widmen wir uns heute der praktischen Umsetzung.

Viele Herangehensweisen an die Autonomie

Autonomie ist die Freiheit Ziele auf seine eigene Art und Weise zu verfolgen und am Prozess mitbestimmen zu können. Um diese zu fördern, setzen wir an den 4 W-Fragen der Autonomie an. Ob besonderer Bedarf besteht, können wir mittels einer Umfrage herausfinden.

An was arbeite ich?

Meist ist hier die geringste Freiheit zu finden. In jeder Position gibt es unbeliebte aber essenzielle Arbeiten, die erledigt werden müssen. Doch selbst in komplett routinierten Stellen können wir etwas Freiraum für persönliche Ambition schaffen. Wir könnten unseren Tellerwäscher damit beauftragen eine effizientere Aufteilung von Besteck und Tellern zu finden und ihn bitten diese einzuführen. Hierbei fordern wir seine Expertise und übergeben ihm Verantwortung.

Wie arbeite ich dran?

Besonders wenn Aufgaben nicht frei zu gestalten sind, ist Freiheit in der Ausführung besonders wichtig. Hierbei geht es darum, den Mitarbeitern zwar eine Optimallösung zu zeigen, diese aber gegenüber Verbesserung offenzulassen. So würden wir nicht sagen „Das ist der richtige Weg X zu machen“, sondern „Das ist der bisher beste Weg, den wir gefunden haben“. Gehen wir auf unser Tellerwäscher Beispiel zurück: Wir geben ihm die Möglichkeit frei zu entscheiden, wie und in welchem Ablauf er spült. Wir vermeiden Mikromanagement und lassen Routinen frei gestalten.

Mit wem arbeite ich?

Auch die Konstellation der Teams und deren interne Aufgabenverteilung können wir unseren Mitarbeitern freistellen. Der Tellerwäscher könnte mitentscheiden, mit welchen anderen Küchenhilfen er zusammenarbeitet, das Servicepersonal kann absprechen, wer welche Aufgabe übernimmt. Hier sollte jedoch mit Vorsicht gehandelt werden! Eine zu freie Aufgabenverteilung im Team kann dazu führen, dass unerfahrenere Mitglieder ausgenutzt oder ausgeschlossen werden. Und nicht die Mitglieder mit der größten Expertise, sondern dem größten Mundwerk Aufgaben nach eigenem Gusto verteilen. Die Delegation von Führungsaufgaben sollten Sie weiterhin nach ihrem eigenen Gefühl bestimmen.

Wann arbeite ich?

Zuletzt können wir unseren Mitarbeitern auch freier zur Wahl stellen, wann sie arbeiten. Natürlich müssen Stunden gedeckt und Schichten gefüllt werden, aber besonders nach Absprache im Team kann dieser Punkt Mitarbeiter entlasten und eine bessere Work-Life-Balance schaffen. Wir empfehlen hierbei ein System, in dem Mitarbeiter Präferenzen, Urlaub und Verfügbarkeiten direkt mit dem Schichtplaner absprechen können. Wie wir das bereits mit Pentacode lösen, können Sie hier genauer sehen.

Autonomie ist ein Prozess

Wenn wir uns nun dazu entscheiden, diesen Ratschlägen zu folgen und unsere Mitarbeiter autonomer arbeiten zu lassen, müssen wir für einen langsamen Wechsel sorgen. Jede Veränderung braucht Zeit, Mitarbeiter müssen sich an neue Freiheiten gewöhnen und wir müssen lernen an welchen Stellen wir mehr oder weniger Kontrolle abgeben sollten. Zudem wollen wir immer sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter auch die nötige Erfahrung besitzen und nicht überfordert sind.

Zu Beginn sollte man sich deshalb auf einzelne kleine Verantwortungen konzentrieren und diese langsam ausweiten. Schnell werden wir merken, welcher Teil der Belegschaft die gewonnene Selbstbestimmtheit wertschätzt und sich besonders für diese Art der autonomen Arbeit eignet. Wir werden aber auch merken, dass ein Teil mit seinen Routineaufgaben bereits ausgelastet, zufrieden und in diesen Stellen gut aufgehoben ist.

Fazit

Selbst wenn wir alle genannten Methoden beachten und unser Bestes tun unseren Mitarbeitern Autonomie über alle Dimensionen zu gewähren – es wird immer Momente geben, an denen man doch zu Kontrolle und strikten Abläufen greifen muss. Doch auch in diesen können wir anerkennen, sollte eine Aufgabe monoton sein und klarstellen, warum sie trotzdem wichtig ist. Das ist ein weiteres Zeichen, welches wir setzen können, um dem Mitarbeiter zu zeigen: „Ich sehe dich, dein Bedürfnis nach Autonomie und deine Rolle im Unternehmen“. Anerkennende Worte oder ein kleines Lob können dabei zu wahren Sprüngen in der Motivation führen.

Das liegt daran, dass gutes Feedback uns die Sicherheit gibt, dass wir unsere Arbeit gut erledigen. Wie wir dieses Kompetenzgefühl noch anders fördern und was das Ganze mit „Flow“ zu tun hat – dazu mehr im nächsten Artikel!

Bis dahin wünschen wir Ihnen eine erfolgreiche Woche!

Ihr Pentacode Team